INFORMATIONSBLATT BEHANDLUNGSMETHODEN
Liebe Patienten und Klienten,
Bitte lesen Sie alle relevanten Informationen zu den Behandlungsmethoden. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne telefonisch unter Handynummer +49 151 4199 2449 oder per E-Mail a.vampel@suntouchkoeln.com zur Verfügung.
CHIROPRAKTIK
Was ist Chiropraktik?
Chiropraktik ist eine jahrtausendealte Untersuchungs- und Behandlungsform, mit der Funktionsstörungen der Bewegungsorgane und insbesondere der Wirbelsäule erkannt und behandelt werden können. Besonders seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich die ärztliche Chirotherapie zu einer von der medizinischen Wissenschaft anerkannten Methode entwickelt.
Begrifflichkeiten erläuternd: Ein Chiropraktiker ist ein Heilpraktiker mit Zusatzausbildung zur Chiropraktik, während darin weitergebildete Ärzte die Zusatzbezeichnung „Chirotherapie/Manuelle Medizin“ führen.
Welche Voruntersuchungen sind nötig?
Eine eingehende Untersuchung durch Ihren Heilpraktiker dient der Auswahl des richtigen Therapieverfahrens und dem Ausschluss von Hinderungsgründen für eine Chiropraktik (Kontraindikationen). Sie umfasst auch eine orientierende neurologische Prüfung sowie gegebenenfalls eine Untersuchung der Durchblutung (De-Kleyn-Test), möglicherweise unterstützt durch Ultraschallverfahren, Röntgenaufnahmen und andere bildgebende Verfahren.
Zudem gehört die Befragung des Patienten dazu, weshalb Sie gebeten werden, die Anamnese-Fragen gewissenhaft zu beantworten.
Welche chirotherapeutischen Maßnahmen gibt es?
Bei Störungen an der Wirbelsäule führt die gezielte Manipulation (Handgrifftechnik mit schnellem Impuls) am sichersten und schnellsten zum Erfolg. Dabei sind häufig auch Maßnahmen an den Gelenken erforderlich. Die Manipulation wird mit möglichst geringem Impuls durchgeführt und ist ausschließlich Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten. Die sachgerechte Anwendung der gezielten Manipulation kann die gestörte Funktion an der Wirbelsäule sowie an den Gelenken der Arme und Beine oft sehr schnell wiederherstellen und ist häufig mit einer Schmerzlinderung verbunden. Daher gilt die Chiropraktik heutzutage als eine sehr wirksame Methode zur Schmerzbekämpfung.
Neben der Manipulation kommen auch Mobilisationen zur Anwendung. Hierbei werden neuromuskuläre Techniken (z. B. Muskeldehnung) und sogenannte Weichteiltechniken (z. B. Bänderdehnung) eingesetzt. Mobilisationsbehandlungen nehmen in der Regel mehr Zeit in Anspruch und erfordern häufig längere Behandlungsserien. Sie können nach Verordnung des Arztes auch von entsprechend ausgebildeten Physiotherapeuten (Krankengymnasten) durchgeführt werden.
Vor der eigentlichen Manipulationsbehandlung führt der Therapeut eine vorsichtige diagnostische Probemobilisation durch. Er wird Sie fragen, ob dabei ausstrahlende Schmerzen oder Anzeichen für eine Reizung der Halswirbelsäulenarterie (Arteria vertebralis), wie z. B. Schwindel, Ohrensausen oder Sehstörungen, auftreten, oder er wird entsprechende Tests durchführen. Wenn dies nicht der Fall ist, wird er die Manipulation durchführen.
Über Ihre speziellen Risiken und die damit verbundenen möglichen Komplikationen informiert Sie Ihr Therapeut im Aufklärungsgespräch ausführlich. Eine Manipulationstherapie wird nur dann durchgeführt, wenn der Therapeut keine Gefahr für die genannten Risiken sieht und sich von der Anwendung dieser Methode den größten und schnellsten Erfolg verspricht. Selbstverständlich kann der Behandelnde keine Garantie für den Behandlungserfolg übernehmen. Es ist ferner nicht auszuschließen, dass es in sehr seltenen Fällen auch zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Beschwerden kommen kann.
Begrifflichkeiten und Erläuterungen
-
Weichteiltechniken: Drücken (Kompression), Reiben und Dehnen von Muskeln und Sehnen im Bereich von Funktionsstörungen an den Arm- und Beingelenken sowie der Wirbelsäule.
-
Mobilisation: Handgrifftechnik zur Wiederherstellung oder Verbesserung der Beweglichkeit von Gelenken durch wiederholte langsame Bewegungen mit zunehmendem Ausmaß (Amplitude).
-
Manipulation: Handgrifftechnik zur Wiederherstellung der Beweglichkeit von Gelenken an der Wirbelsäule, an Armen und Beinen sowie von Rippen durch eine rasche, zielgerichtete und meist schmerzlose Bewegung.
-
Neuromuskuläre Behandlung: Behebung von Funktionsstörungen der Muskeln und Gelenke durch bewusstes Anspannen und Entspannen unter ärztlicher Anleitung, mit oder ohne Dehnung durch den Behandler.
Worauf ist nach der Behandlung zu achten?
Leichter, vorübergehender Schwindel nach einer Manipulation (bis zu 5 Minuten) ist in der Regel harmlos. Vorsichtshalber sollten Sie sich jedoch nach einer Manipulation an der Wirbelsäule etwa 15 Minuten in der Praxis aufhalten und nach dem Auftreten eines solchen vorübergehenden Schwindels für etwa 1 Stunde kein Kraftfahrzeug fahren. Sollten nach einer Manipulationstherapie Schmerzen, Nervenstörungen, Schwindel oder unerklärliche Müdigkeit auftreten, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Therapeuten. Erhöhte Müdighkeit für den Restlichen Tag, Hautrötung und kurzzeitige schmerzen in behandleten Region dagenen kann vorkommen.
Mögliche Komplikationen
Die Chiropraktik an den Gelenken von Armen und Beinen kunstgerecht angewandt, sind damit keine Risiken verbunden.
Eine Manipulationstherapie an der Wirbelsäule bringt gewisse Risiken in sich, deren Auftreten auch bei kunstgerechter Anwendung nicht gänzlich auszuschließen ist:
• Nach dem heutigen Kenntnisstand der medizinischen Wissenschaft gibt es keinen Hinweis, dass eine nach den Regeln der Kunst durchgeführte Manipulation an der Wirbelsäule eine Bandscheibenschädigung hervorrufen kann.
Bei einer schon bestehenden Bandscheibenvorwölbung oder bei einem bis dahin nicht bekannten Bandscheibenvorfall kann es sehr selten (unter 0,1 %o) einer Nervenwurzelschädigung mit Schmerzausstrahlung, Gefühlsstörungen oder (noch seltener) Lähmungen im Bereich der Arme oder Beine kommen. Dieses kann aber in einem solchen Fall auch durch Alltagsbewegungen oder Alltagsursachen, wie z.B. eine schnelle Drehung, ungeschicktes Bücken, das Anheben eines Wassereimers oder Niesen ausgelöst werden.
Tritt ein solches Ereignis jedoch ein, können u.U. länger dauernde Lähmungserscheinungen, die eine stationäre Behandlung und ggf.Bandscheibenoperation erfordern, die Folge sein;
• Nach dem heutigen Erkenntnisstand der medizinischen Wissenschaft gibt es auch keinen Hinweis, dass die sachgerechte Durchführung einer Manipulation an der Halswirbelsäule eine Dissektion (Verletzung) gesunder hirnversorgender Halsgefäße primär verursacht.
Bei Patienten mit einer verminderten Belastbarkeit der Halsgefäße kann es aber zu spontanen Einrissen und Schädigungen der Gefaßwand
der Halswirbelsäulenschlagader kommen, ohne dass eine von außenkommende Verletzung des Gefäßes gekommen ist. Diese Verletzungen des Gienes no nicht immer erkennbar. Bei einer sehr seltenen, nicht erkennbaren Gefäßschädigung (deutlich unter 0,01 %o) kann es aber, wie auch durch andere schnelle Bewegungen zum Ablösen eines Blutgerinnsels kommen, das entweder das Blutgefäß verlegen kann oder direkt zu einer Schädigung von Hirnabschnitten im Sinne eines Schlaganfalles führen kann. Dabei handelt es sich um eine gefährliche Komplikation, die lebensbedrohlich sein kann und eine sofortige Versorgung im Akutkrankenhaus erfordert.
TRIGGERPUNKTE: MANUELL UND DRY NEEDLING
Was ist ein Triggerpunkt?
linisch versteht man unter einem Triggerpunkt (MTrP) eine in der Skelettmuskulatur liegende Zone im mikroskopischen Bereich, die innerhalb eines Hartspannstranges liegt. Diese Zone reagiert überempfindlich auf mechanische Stimulation (Druck oder Zug). Diese Überempfindlichkeit kann sich in Form von lokalen und/oder übertragenen Schmerzen, Dysästhesien (Missempfindungen) sowie autonomen Phänomenen äußern. Pathophysiologisch handelt es sich bei MTrPs um lokal begrenzte hypoxische Areale (minderdurchblutete Bereiche) in der Skelettmuskulatur. Die Hypoxie führt zu einer sogenannten „energy crisis“ (Simons und Travell, 1981, Pain), die dazu führt, dass einzelne Muskelfasern nicht mehr kontrahieren können. Dieses Verharren einzelner Fasern in der Kontraktion wird als Rigorkomplex bezeichnet.
Die Forscher und Begründer der Triggerpunkt-Theorie (MTrP) sind Janet Travell und David G. Simons.
Möglische Ursachen
Ursachen für myofasziale Triggerpunkte (MTrP)
Direkte Ursachen:
-
Akute Überbelastung
-
Traumen
-
Andauernde Muskelkontraktionen
-
Bewegungsmangel
-
Lange Immobilität
-
Systematische Medikamenteneinnahme
-
Ungewollte exzentrische Bewegungen
-
Subluxationen
-
Indirekte Ursachen:
-
Latente, Satelliten- und sekundäre MTrP
-
Emotionaler Stress
-
Erkrankungen der Gelenke und inneren Organe
Was ist Dry Needling und wie wird es durchgeführt?
Dry Needling wurde aus den Erkenntnissen und Erfahrungen von Janet Travell, David G. Simons, Peter Baldry, Chan Gunn, Karel Lewit, Christian Gröbli, Ricky Weissmann und anderen entwickelt und praktiziert. Es hat sich herausgestellt, dass nicht das Injektat über den Erfolg einer Behandlung von myofaszialen Triggerpunkten (MTrPs) entscheidet, sondern der gezielte Stich in den MTrP. Der Gebrauch von Spritzennadeln würde, wenn sie für Dry Needling verwendet werden, unnötige Schmerzen und Verletzungen verursachen, da sie geschliffen und hohl sind. Deshalb werden für das Dry Needling Einweg-Akupunkturnadeln (Verdrehungnadeln) verwendet. Mit diesen Nadeln werden viel weniger Gewebeverletzungen verursacht.
Dry Needling ist ein invasives Verfahren. Die Akupunkturnadel wird in den Triggerpunkt eingesetzt, der sich im Muskel befindet, und mit kleinen Rein- und Rausbewegungen stimuliert. Möglicherweise spüren die Patienten ein Muskelzucken; dies ist in diesem Fall erwünscht und gilt als Erfolg. Nach dem Beenden des Vorgangs (ca. 2 Minuten) verspüren sie eine sofortige Verbesserung der Symptomatik.
Vorteile von Dry Needling:
-
Dry Needling ist gut geeignet für myofasziale Verspannungen und chronische Schmerzen. Es kann die Symptomatik schnell lindern und zu einer Verbesserung führen.
-
Es ist weniger schmerzhaft als die manuelle Triggerpunktbehandlung, kostengünstiger und zeitsparender.
-
Dry Needling reduziert Schmerzen im Kiefergelenk, bei Kopfschmerzen, Schulter-Nacken-Schmerzen, Rückenschmerzen und Hüftschmerzen und steigert die Beweglichkeit.
-
Es ist kompatibel mit anderen Behandlungsmethoden.
Nachteile:
-
Dry Needling ist nicht geeignet für ängstliche oder übererregte Patienten.
Vorunteruchung,
Nebenwirkungen,
Komplikationen
Nebenwirkungen: Durch die gesetzten Reize kann es zu einer lokalen Durchblutungssteigerung – Hyperämie – kommen. Es können vorübergehend Rötung, Schmerzen und Schwellungen auftreten. In solchen Fällen kann leichtes Kühlen helfen.
Voruntersuchungen: Es müssen andere Erkrankungen und Retikulopathien (Nervenleiden wie Bandscheibenvorfälle) ausgeschlossen werden. Das Verfahren wird nur durchgeführt, wenn Dry Needling sicher durchführbar ist und als geeignet angesehen wird.
Mögliche Komplikationen: Diese sind sehr selten. Eine fachkundige Durchführung sorgt dafür, dass das Auftreten von Komplikationen in 98 % der Fälle vermeidbar ist. Je nach Anwendungsgebiet besteht die Gefahr einer Organpunktion, die schwerwiegende Folgen haben kann: Pneumothorax, Entzündung, Niereninsuffizienz, Infektion
Außerdem können Verletzungen von Gelenken, Nerven, Blutgefäßen sowie Infektionen auftreten.
Manuelle TRP Behandlung
Manuelle Triggerpunktbehandlung:
Die manuelle MTrP-Behandlung nimmt mehr Zeit in Anspruch und kann schmerzhafter sein. Hierbei wird punktueller Druck auf den Triggerpunkt ausgeübt. Für einige Muskeln ist diese Methode aufgrund der Nähe zu Organen sicherer als Dry Needling.
Komplikationen: Bei fachkundiger Durchführung sind Komplikationen in 98 % der Fälle vermeidbar. Überreizung des Gewebes kann zu Entzündungen führen.
Vorteile:
-
Bei einigen Muskeln, wie dem M. rhomboideus, ist die manuelle Behandlung sicherer als Dry Needling.
-
Sie ist kombinierbar mit anderen Behandlungsmethoden.
-
Sie reduziert Kopfschmerzen, Schulter-Nacken-Schmerzen, Rückenschmerzen und Hüftschmerzen und steigert die Beweglichkeit.
Nachteile:
-
Nicht geeignet für schmerzintolerante Patienten.
Vorteile beider Methoden:
-
Schmerzlinderung: Beide Techniken können effektiv zur Schmerzlinderung beitragen.
-
Verbesserte Beweglichkeit: Durch das Lösen von Verspannungen wird die Beweglichkeit der betroffenen Muskulatur oft verbessert.
-
Individuelle Anpassung: Die Methoden können je nach Bedarf und Zustand des Patienten angepasst werden.
Vorauf ist nach der Behandlung zu achten?
In den ersten 24 Stunden sollte auf Sauna und intensives Training verzichtet werden. Leichte Bewegungen wie leichtes Joggen sind in Ordnung, jedoch kein Krafttraining, da die Muskulatur und das betroffene Gelenk in den ersten 24-48 Stunden instabil sind. Außerdem ist es wichtig, genügend Wasser zu trinken.